• Parteien
Die Grundübel der Parteiendemokratie
- Parteien sind politische Laienorganisationen. Als solche maßen sie sich die Zuständigkeit und Sachkompetenz für die Politik als ganze an. Sie treten mit dem Anspruch auf, alle Aufgabenbereiche der Politik zu beherrschen, d.h. in allen politischen Problembereichen mit zeitgemäßer Lösungskompetenz auzufwarten.
- Dieser Anspruch wird umso illusorischer, je komplexer die politische Problemlandschaft als ganze und die Politikfelder je für sich werden. Je mehr spezialisiertes Wissen notwendig wird, um politische Aufgaben erfolgreich wahrzunehmen, desto fragwürdiger wird der Anspruch von Laienorganisationen wie den Parteien, Politik als ganze für die Bürger zu gestalten. Parteien herkömmlicher Art werden daher zunehmend anachronistisch.
- Die Parteien versuchen, ihren zunehmend unzeitgemäßen Charakter vor den Bürgern u.a. durch Personalisierung von Sachfragen und durch Inszenierung ideologischer Scheinkonflikte zu verbergen. Dies verhindert einen erfolgreichen Umgang insbesondere mit langfristigen Problemen.
- Die Zeit, in der die Bürger herkömmlichen Parteien noch guten Gewissens die Politik als ganze anvertrauen konnten, ist daher vorbei. An die Stelle herkömmlicher Parteien müssen früher oder später professionellere Organisationen treten, die sich über die fachlichen Grenzen ihrer Problemlösungskompetenz im Klaren und dementsprechend nur für Teilbereiche der Politik zuständig sind.
- In der bestehenden Demokratie ist für solche Organisationen kein Platz. Die Staatsformen, in denen die herkömmlichen Parteien von solchen spezialisierten Organisationen abgelöst würden, sind die sog. neokratischen Spartenstaaten (S. hierzu auch das Glossar auf der Nachbarwebsite www.neopolis.info.)
Essays und Artikel
- Die Logik von Wahlrecht und Wahlpflicht. Zur Neubelebung der Demokratie durch Wahlrechtsreformen
- Parteien-Entzug - die ersten fünf Schritte
- Politische Parteien - notwendiges Übel?
- Proteststimme und offene Verfassung im Vorfeld neokratischer Reformen
- Die Logik des politischen Wettbewerbs - in Sachen Proteststimme
- Politkartelle und Neokratie
- Bürgergeld und Neokratie. Erschütterungen des politischen Denkens
- Rechtspopulismus als Systemkrise
- Außerparlamentarische Opposition gegen Demokratieversagen
- Organisierter Dilettantismus oder demokratische Expertenkultur?
- Politische Ordnung und psychische Deformation
- Die Logik der Bürgerbeteiligung